Freiarbeit
Unter Freiarbeit verstehe ich alles, was ich mir "frei" – also ohne Halfter und Strick – mit dem Pferd erarbeite. Das kann zum einen zunächst ganz klassisches freies Führen sein, mit Tempi- und Richtungswechsel, Anhalten, Antreten, Rückwärts, Seitwärts und Vor- sowie Hinterhandwendungen, zum anderen aber auch alle gymnastizierenden Elemente beinhalten, wie zum Beispiel Seitengänge.
In der Freiarbeit bin ich in erster Linie auf meine Körpersprache angewiesen sowie auf eine gute Verbindung mit meinem Pferd. Dies erarbeite ich mir zunächst über das Halfter oder den Kappzaum, wobei ich in jeglicher Arbeit mit dem Pferd schon immer den Fokus auf eine klare und verständliche Körpersprache lege.
Da ich möchte, dass mein Pferd sich in der Freiarbeit auch wirklich "frei" fühlen darf, versuche ich es nicht zu micromanagen. Das ist vermutlich die größte Herausforderung in der Freiarbeit, auch für mich! Wichtig ist nicht, dass das Pferd immer bei einem bleibt und nie abhaut, sondern dass es immer wieder zurück kommt, wenn es mal kurz eine andere Idee eingebracht hat. Aus Sicherheitsgründen sollte man sich die Freiarbeit aus diesem Grund immer in einem eingezäunten und ausbruchssicheren Bereich (Reitplatz, Reithalle, Roundpen, Weide, etc.) erarbeiten.
Der Phantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt: Ob durch einen Horse-Agility-Parcours, über Hindernisse im Extreme Trail, "Fangen- und Laufspiele"/freies gegenseitiges Cutting oder die Erarbeitung von Lektionen der Hohen Schule, so lange die Sicherheit von Mensch, Pferd sowie Dritten immer im Fokus steht und der wichtigen Vorarbeit Zeit geschenkt wurde, ist nahezu alles möglich!